
del Toro / Hogan: Das Blut
„Das Blut“ ist der zweite Band der „The Strain“-Trilogie von Guillermo del Toro und Chuck Hogan, die mit „Die Saat“ ihren großartigen Anfang nahm. ACHTUNG! Die folgende Rezension enthält den einen oder anderen Spoiler, der sich einfach nicht vermeiden lässt. Denn die Ereignisse aus Band eins werden nahtlos fortgesetzt. Ich habe aber versucht, so wenig wie möglich zu spoilern.
Lest also am besten nur weiter, wenn ihr den ersten Teil schon kennt oder ihr Spoiler nicht so schlimm findet (seit mich jemand bei dem Film mit dem wohl genialsten Twist, „The Sixth Sense“, gespoilert hat, reagiere ich persönlich sehr allergisch auf Spoiler).
Die Seuche breitet sich aus
Ephraim Goodweather ist Chef der New Yorker Seuchenprävention. Zusammen mit seiner Kollegin Nora Martinez muss er sich einer noch nie dagewesenen Gefahr stellen. Ganz New York wird überschwemmt von einer geheimnisvollen Seuche, die Menschen in Vampire verwandelt. Die Straßen sind nicht mehr sicher, die Menschen sind in Angst, und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Seuche über die ganze Welt ausbreitet.
Kammerjäger Vasily Fet und Pfandhausbesitzer Abraham Setrakian sind zwei ihrer neugewonnenen Mitstreiter. Der alte Setrakian weiß viel über die Seuche und deren Ursprung, den Meister, der mit Hilfe des Milliardärs Eldritch Palmer die Welt mit Dunkelheit überziehen will.
Um den Meister und seine Horden von Vampiren zu besiegen, ist die tapfere kleine Truppe auf ein Buch mit dem Namen „Occido Lumen“ angewiesen. Doch das Buch soll bei einer Auktion versteigert werden. Welcher Seite wird es gelingen, das „Occido Lumen“ in die Finger zu bekommen?
Gemetzel-Pegel steigt
Oft ist es ja so, dass bei einer Trilogie der mittlere Teil ein bisschen abfällt – der erste führt ins Thema ein und der dritte stellt das große Finale dar. Da kann der zweite Band ja nur verlieren. Oder? „Das Blut“ kann tatsächlich nicht ganz mit „Die Saat“ mithalten, was einen Hauptgrund hat: Nun kennt man die Gefahr und das namenlose, undefinierbare Grauen des ersten Teils (vor allem die geniale Eröffnungsszene mit dem Flugzeug) ist dem Kampf gegen die Gefahr gewichen. Tausche Gemetzel gegen Spannung, sozusagen.
Nicht falsch verstehen, auch der zweite Band ist ziemlich spannend und manchmal auch nervenaufreibend. Aber dieses beklemmende Grauen des ersten Teils hat mir noch ein Stück besser gefallen.
Abgesehen davon ist del Toro und Hogan erneut ein toller Pageturner gelungen. Die Charaktere werden näher beleuchtet und müssen ihre ganz persönlichen Herausforderungen meistern, ganz abgesehen davon, dass sie in vielen Situationen um ihr Leben kämpfen müssen. In Rückblenden werden die Zusammenhänge näher erläutert und hier und da finden sich auch kurze Zusammenfassungen der Ereignisse des ersten Bandes, die das Gedächtnis auffrischen, ohne das Tempo zu sehr herauszunehmen.
Blutig und spannend
„Das Blut“ führt die „The Strain“-Trilogie blutig und spannend fort. Es ist einfach faszinierend, wie die beiden Autoren einen Stil gefunden haben, der regelrecht Kopfkino verursacht. Ein toller Pageturner, der nicht ganz mit dem ersten Band mithalten kann, der aber jede Menge Lust aufs Finale „Die Nacht“ macht.
8/10 Seuchenbekämpfungen
Die nackten Fakten
Deutscher Titel: Das Blut
Reihe: The Strain – Band 2
Originaltitel: The Fall
Autor: Guillermo del Toro und Chuck Hogan
Verlag: Heyne
ISBN: 9783453266490
Erscheinungsjahr: 2010
Seitenzahl: 400

