Cover Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Foto: Carlsen
Fantasy

Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Auch wenn ich noch nicht alle Bücher der Reihe „Harry Potter“ gelesen habe, kenne ich natürlich die Filme. Ich bin kein Riesenfan von ihnen, finde sie aber insgesamt recht nett. Vor allem den dritten Teil, „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“, was zu einem Großteil an den genialen Gary Oldman (einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler) und David Thewlis liegt. Entsprechend gespannt war ich auf die Buchvorlage, die die Geschichte von „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ fortsetzt.

Ein Massenmörder auf der Flucht

Das dritte Schuljahr in Hogwarts beginnt und verspricht erneut viele Abenteuer. Zumindest für Harry Potters Mitschüler, die in der Freizeit das Zaubererdorf Hogsmeade besuchen dürfen, wo es Süßigkeitenläden und einen Pub gibt, in dem man Butterbier trinken kann. Der einzige, der keine Erlaubnis von seinen Erziehungsberechtigten hat, ist der arme Harry.

Allerdings ist Hogsmeade schon bald vergessen, denn eine große Gefahr lauert auf Harry und seine Freunde: Der Massenmörder Sirius Black, der offenbar mit dem Tod von Harrys Eltern zu tun hatte, ist aus dem Gefängnis von Askaban geflohen und versucht, in Hogwarts einzudringen! Ob er es auf Harry abgesehen hat?

Um die Schüler zu schützen, werden Dementoren aus Askaban geschickt, seelenlose und unheimliche Wächter, die Black wieder einfangen sollen. Doch warum zeigen die Dementoren auch Interesse an Harry? Was ist das für ein riesiger schwarzer Hund, den Harry immer wieder sieht? Und welches Geheimnis umgibt den neuen Lehrer Remus Lupin?

Erste Hälfte beschaulich, zweite Hälfte vollgepackt

Krass, damit habe ich nicht gerechnet. Von den drei „Harry Potter“-Bänden, die ich bisher gelesen habe, war „Der Gefangene von Askaban“ tatsächlich der schwächste. Lag es an den zu hohen Erwartungen? Daran, dass es letzten Endes doch „nur“ ein Kinderbuch ist und mich unterfordert? Ich habe keine Ahnung.

Fakt ist, ich musste mich ein bisschen durch den Band quälen. Ich erfreue mich noch immer an den sich ständig kabbelnden Ron und Hermine, an dem herrlich fiesen Severus Snape und an dem herzlichen Hagrid. Und ich fand auch viele der magischen Elemente, die Rowling eingebaut hat, wieder schön und passend.

Man darf nicht vergessen, es sind immer noch Kinderbücher, da sollte man über den einen oder anderen Kritikpunkt großzügig hinwegsehen können. Trotzdem kam ich nicht richtig in die Handlung. Vielleicht nutzt sich das „Harry Potter“-Prinzip beim dritten Band kurz nacheinander auch ein bisschen ab. Und wie unlogisch sind diese Dementoren bitteschön?

Ich mag Harry selbst immer noch nicht und wie sich alles, aber auch wirklich alles nur um ihn dreht. Ja klar, die Reihe heißt „Harry Potter“, aber er steht so dermaßen im Mittelpunkt, dass all die liebenswerten Charaktere ringsum manchmal nur Staffage sind.

Und während die erste Hälfte des Buches noch relativ beschaulich ist, überschlagen sich die Ereignisse in der zweiten Hälfte, dass es mir schon etwas zu schnell ist. Gerade das große Finale war für mich persönlich auf einem sehr schmalen Grat zwischen genial und schwach. Genial wegen der Überraschungen und Wendungen – schwach, weil all das eben nicht besonders gut ausgearbeitet bzw. umgesetzt wurde.

Fällt hinter seinen Vorgängern ab

Immer noch lesenswert, fällt „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ doch etwas hinter seinen beiden Vorgängern ab. Schade, ich war mir ziemlich sicher, dass die Reihe sich bei der Punktevergabe eher verbessern als verschlechtern würde. Für mich hat sich „Harry Potter“ ein wenig abgenutzt – da merkt man eben doch das Kinderbuch. Trotzdem werde ich gnadenlos durchziehen und bald mit dem vierten Teil „Harry Potter und der Feuerkelch“ anfangen.

6/10 Zauberschüler

Die nackten Fakten

Deutscher Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Reihe: Harry Potter – Band 3
Originaltitel: Harry Potter and the Prisoner of Azkaban
Autor: Joanne K. Rowling
Verlag: Carlsen
ISBN: 9783551551696
Erscheinungsjahr: 1999
Seitenzahl: 448

Weitere Meinungen

Buchensemble
Buchperlenblog

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert