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Top 5

Top 5 – Meine Helden der Kindheit

Als Kind war ich so vernarrt in die Comics meines Vaters, dass ich unbedingt lesen können wollte. Und zwar so schnell wie möglich. Nur die Bilder anzuschauen hat mir auf Dauer einfach nicht gereicht. Asterix war der Comic meines Vertrauens, in dem ich meine ersten Wörter gelesen habe. Danke, Asterix, du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben!

Aber sobald die vielen Buchstaben kein unlösbares Rätsel mehr für mich waren, mussten „richtige“ Bücher her, Bücher mit ganz vielen Wörtern und ohne Bilder. Ich möchte euch die Top 5 meiner liebsten, unvergessenen Buch-Helden vorstellen, die mich durch meine Kindheit begleitet haben.

5. Lippels Traum von Paul Maar

Paul Maar:
Lippels Traum.
Foto: Oetinger

„Lippels Traum“ war eins meiner ersten „Fantasy“-Bücher. Der zehnjährige Philipp, den alle nur Lippel nennen, ist ein kleiner Bücherwurm, der für sein Leben gern liest. Als seine Eltern für eine Woche verreisen, kümmert sich Frau Jakob um ihn – und nimmt ihn sein Märchenbuch weg. Also muss Lippel mit Hilfe seiner Fantasie die Geschichte in einem Traum weiterspinnen …

Es ist so schön, wie Paul Maar Fantasie und Realität in „Lippels Traum“ miteinander verbindet. Zwei von Lippels Mitschülern werden zu den Helden seiner Fantasiegeschichte, Frau Jakob wird die böse Gegenspielerin, und auch der Hund, den Lippel auf dem Schulhof sieht, findet sich plötzlich in seinem Traum wieder.

Und ich glaube, gerade als Kind identifiziert man sich sehr mit dem kleinen, verträumten Lippel, der sich die Wirklichkeit in seiner Fantasie so zurechtrückt, wie er sie wahrnimmt. Eine zeitlose, liebenswerte Geschichte mit einem kleinen Helden, den man sofort ins Herz schließt.

4. Mio, mein Mio von Astrid Lindgren

Bosse ist neun Jahre alt, lebt in Stockholm und ist ganz allein. Seine Mutter starb bei seiner Geburt und niemand weiß, wo sein Vater ist. Bei seinen Pflegeeltern fühlt sich der Junge nicht wohl, aber er hat keine Ahnung, wie er seinen Vater finden soll. Bis ein goldener Apfel, eine seltsame Flasche und ein Geist sein Leben vollkommen verändern …

Astrid Lindgren ist eine große Heldin meiner Kindheit. Sie hat eine ganz besondere Art, ihre jungen Helden zu zeichnen, und sobald man anfängt zu lesen, ist man mitten in dieser Welt. In „Mio, mein Mio“ reist man zusammen mit Bosse alias Mio in dieses wundersame Reich, um seinen Vater zu finden, und erlebt dabei spannende Abenteuer. Als Kind war das für mich unglaublich spannend und wundervoll.

Und vielleicht ist mir dieses Buch noch so intensiv in Erinnerung geblieben, weil ich auch den dazugehörigen Film von 1987 sehr mochte – immerhin spielen mit Christopher Lee und Christian Bale zwei meiner absoluten Lieblingsschauspieler mit.

Astrid Lindgren:
Mio, mein Mio.
Foto: Oetinger

3. Michel aus Lönneberga von Astrid Lindgren

Astrid Lindgren:
Michel aus Lönneberga.
Foto: Oetinger

Und ein weiterer kleiner Held von Astrid Lindgren. Michel ist einfach ein zuckersüßer Schatz, ein liebenswerter Lausebengel und ein herzensguter kleiner Junge. Zusammen mit seinen Eltern, seiner Schwester Ida, Knecht Alfred und Magd Lina auf einem Hof in Lönneberga. Er hat ganz schön viele Flausen im Kopf, aber nie tut er etwas, um anderen wehzutun oder aus Zerstörungslust.

Genau genommen versucht Michel ziemlich oft, anderen zu helfen. Zum Beispiel, als Lina einen wehen Zahn hat und Michel alles daransetzt, ihr diesen Zahn zu ziehen. Oder als er den kranken Alfred in einem Schneesturm zum Arzt bringt. Trotzdem treibt er immer wieder auch Schabernack und wird dafür in den Holzschuppen gesperrt. Aber letzten Endes hat der kleine Michel das Herz am rechten Fleck.

Und diese schöne Mischung aus kindlichen Streichen, ländlicher Idylle, liebenswerten Charakteren und einem wundervollen Michel ist so gelungen, dass ich selbst heute noch gern die Abenteuer des blonden Frechdachses lese. Herzerwärmend und einfach nur liebenswert!

2. Die Fünf Freunde von Enid Blyton

Ich will gar kein besonderes Buch aus dieser langen Reihe herausnehmen. Die Geschwister Julian, Richard, den alle nur Dick nennen, und Anne verbringen ihre Ferien meistens mit ihrer Cousine Georgina, die lieber George genannt werden möchte, und deren Hund Timmy. Gemeinsam erleben die fünf Freunde zahlreiche Abenteuer. So müssen sie gegen Schmuggler bestehen, lernen die Menschen eines Wanderzirkus kennen oder müssen eine Entführung verhindern.

Enid Blyton verfasste die Romane zwischen den 1940er und 1960er Jahren; mittlerweile führt eine deutsche Autorin die Reihe für den deutschen Markt fort. Zu den neueren Büchern kann ich nichts sagen, aber die alten Bände sind mir sehr ans Herz gewachsen. Auch die dazugehörigen Hörspiele habe ich heiß und innig geliebt.

George, Julian, Dick, Anne und Timmy haben jeder ihre Eigenheiten und jedes Kind findet jemanden, mit dem es sich identifizieren kann. Zugleich sind die Geschichten weder gruselig noch übertrieben – deshalb hatte ich als Kind immer das Gefühl, meine Freunde und ich könnten genau solche Abenteuer in den Sommerferien selbst erleben.

Enid Blyton:
5 Freunde auf der Felseninsel.
Foto: Blüchert

1. Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren

Astrid Lindgren:
Ronja Räubertochter.
Foto: dtv Junior

Meine ganz persönliche Kindheitsheldin ist und bleibt Ronja Räubertochter. Dieses Mädchen hat vor nichts Angst und geht selbstbewusst und manchmal auch ein bisschen stur, aber immer zuversichtlich seinen Weg. Eigentlich ist Ronja ein Vorbild für ganze Generationen für junge Mädchen, aber das soll jetzt keine philosophische Diskussion werden.

Ronja lebt mit ihrem Vater, dem Räuberhauptmann Mattis, ihrer Mutter Lovis und jeder Menge Räubern in der Mattisburg. Sie ist ein unabhängiges, wildes Mädchen, das ihren eigenen Kopf hat und häufig allein in den gefährlichen Wäldern umherstreift. Eines Tages lernt sie Birk kennen, den Sohn des Räuberhauptmanns Borka. Borkas und Mattis’ Räuberbanden sind miteinander verfeindet, aber die Kinder werden rasch beste Freunde. Sehr zum Missfallen ihrer Eltern …

Ronjas wildes Temperament, ihre Freiheitsliebe, aber auch ihre Hilfsbereitschaft und ihre Freundlichkeit ergeben ein starkes, bewundernswertes Mädchen, mit dem ich gerne meine Lesestunden verbracht habe. Immer und immer wieder. Ich war nie so mutig oder verwegen wie Ronja, aber mit ihr konnte ich all diese spannenden Erlebnisse teilen.

1981 in Schweden und ein Jahr später in Deutschland erstmals erschienen, wurde das wundervolle Abenteuerbuch bereits 1984 verfilmt. Und auch diese Verfilmung liebe ich sehr. Sie trifft diesen zauberhaften Ton der Vorlage ganz genau.

Wer sind eure Kindheitshelden?

Ihr seht, Astrid Lindgren hat mich durch meine gesamte Kindheit begleitet. Habt ihr auch Kindheitshelden, die euch unvergessen geblieben sind? Besitzt ihr diese liebsten Bücher vielleicht sogar noch? Oder waren euch Comics damals lieber?

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